Skip to main content

Infrarotscheinwerfer: Funktionsweise, Einsatzbereiche und Kauftipps

Viele Gebäude und Gelände, die am Abend und in der Nacht nicht beleuchtet sind, werden mit Überwachungskameras Video-überwacht, um die Sicherheit vor unbefugten Zugriffen zu erhöhen. Die Herausforderung besteht dabei darin, dass die Überwachungstechnik zu jeder Tageszeit hochwertige Aufnahmen liefern muss – auch bei völliger Dunkelheit. Dafür ist eine externe Lichtquelle erforderlich, sofern die Überwachungskamera nicht über eine interne Beleuchtungsmöglichkeit verfügt. Um bei Dunkelheit Objekte oder Gelände zu überwachen, sind leistungsfähige Infrarot Scheinwerfer ideal. Sie haben im Vergleich zu herkömmlichen Scheinwerfern einen deutlichen Vorteil, weil das von ihnen ausgesandte Licht vom menschlichen Auge nicht sichtbar ist.

Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Funktionsweise derartiger IR-Scheinwerfer und deren Einsatzbereiche. Zudem haben wir wichtige Kauftipps für Sie.

Infrarot-Scheinwerfer

Für welche Zwecke werden Infrarot Scheinwerfer eingesetzt?

Infrarot Scheinwerfer kommen in erster Linie zum Einsatz, um Objekte im Dunkeln zu überwachen. Es macht keinen Sinn, eine völlige Dunkelheit zu überwachen. Früher oder später ist der Punkt erreicht, an dem die Umgebungshelligkeit zu niedrig für die Lichtempfindlichkeit der Überwachungskamera wird. Dann entstehen nur noch sehr verrauschte oder komplett schwarze Bilder, die nicht mehr verwertbar sind. Abhilfe lässt sich dann nur mit teuren Wärmebildkameras oder speziellen Hochleistungsstrahlern schaffen.

Alternativ können Sie jedoch auch auf die preisgünstigere Lösung in Form von Infrarot-Scheinwerfern zurückgreifen. Sie arbeiten mit der modernen LED-Technologie und bieten allerhand Vorteile:

  • Geringer Energiebedarf
  • Lange Lebensdauer
  • Hohe Zuverlässigkeit

Infrarot-Scheinwerfer sind keine thermischen Strahler wie beispielsweise herkömmliche Glühbirnen, weil das Licht im Wellenlängenbereich von 800 bis 1000 nm ausgesendet wird. Dementsprechend ist das Licht, das sie abstrahlen, vom menschlichen Auge nicht oder nur sehr leicht wahrnehmbar. Die Bildsensoren, mit denen moderne Überwachungskameras arbeiten, sind jedoch mit dem IR-Licht kompatibel und können demnach Aufnahmen in Schwarz-Weiß erzeugen, die eine hohe Qualität aufweisen.

Die IR-Scheinwerfer ermöglichen es so, Gebäude und Grundstücke auszuleuchten, ohne dass ein Mensch das auf den ersten Blick sehen kann.

Auf diese Weise lassen sich sicherheitsrelevante Geschehnisse zu jeder Tages- und Nachtzeit festhalten, was die Sicherheit erhöht. Die IR-Scheinwerfer können je nach Typ und Bauart sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich eingesetzt werden.

Kann man jede Kamera mit IR-Scheinwerfern erweitern?

Wenn Sie eine Überwachungskamera besitzen und diese um eine Nachtsichtfunktion erweitern möchten, ist das prinzipiell mithilfe von Infrarot Scheinwerfern möglich. Um die Nachtsichtfunktion nachzurüsten, ist es aber wichtig, dass die Überwachungskamera infrarottauglich ist.

  • Sofern dies der Fall ist, können Sie entweder einen kompletten, voll funktionsfähigen Infrarot-Scheinwerfer kaufen oder alternativ einen Bausatz für IR-Scheinwerfer erwerben.
  • Derartige Bausätze sind besonders preisgünstig und meist mit etwa 40 IR-LEDs ausgestattet, wodurch es möglich wird, CMOS-Kameras im Schwarz-Weiß-Modus bei Dunkelheit zu betreiben.

Ist das Licht des Scheinwerfers unsichtbar?

Grundsätzlich ist das Licht eines IR-Scheinwerfers für das menschliche Auge nicht sichtbar.

  • Das gilt insbesondere für die Infrarot Scheinwerfer mit 940 nm Wellenlänge. Sie haben jedoch eine geringere Reichweite als die Scheinwerfer mit einer Wellenlänge von 850 nm.
  • Letztere haben dafür einen anderen Nachteil: Sie glimmen ganz leicht im roten Bereich, was bei einigen sicherheitsrelevanten Einsatzbereichen nicht erwünscht ist.
  • Wenn Sie dementsprechend Wert darauf legen, dass der Scheinwerfer bei Dunkelheit komplett unsichtbar ist, sollten Sie ein Modell mit 940 nm wählen.

Worin besteht der Unterschied zwischen 940 nm und 840 nm?

Das wichtigste Unterscheidungskriterium bei Infrarot Scheinwerfern besteht darin, mit welcher Wellenlänge sie arbeiten. Die Modelle mit 850 nm werden als semidiskret bezeichnet, während bei den Varianten mit 940 nm von diskreten Scheinwerfern gesprochen wird.

  • Semidiskret bedeutet dabei, dass die IR-Scheinwerfer mit 850 nm im Dunkeln nicht ganz unsichtbar sind. Wenn Sie direkt in die IR-LEDs blicken, werden Sie ein leichtes rotes Glimmen erkennen. Das liegt daran, dass die IR-LEDs mit 850 nm direkt an der Emissionsquelle sichtbares Licht emittieren. Die IR-Scheinwerfer mit 940 nm Wellenlänge sind hingegen bei Dunkelheit nicht mehr sichtbar, weshalb ihr Licht als diskret bezeichnet wird.
  • Dazu kommt noch, dass ein 850-nm-IR-Scheinwerfer eine etwa doppelt so große Reichweite hat wie ein 940-nm-IR-Scheinwerfer. Trotz der Tatsache, dass sie nur semidiskretes Licht erzeugen, werden in der Praxis daher hauptsächlich die Scheinwerfer mit 850 nm eingesetzt. Nur wer Wert auf absolute Diskretion legt, wählt ein Modell mit einer Wellenlänge von 940 nm.

Welche Varianten gibt es noch?

Darüber hinaus unterscheiden sich die im Handel erhältlichen Infrarot-Scheinwerfer noch durch weitere Aspekte:

  • Stromanschluss – entweder 12 V oder 230 V
  • Leistung in Watt
  • Reichweite der Strahler
  • Gehäuse
  • Anzahl der LEDs

Die Art des Stromanschlusses und die Leistung in Watt haben einen direkten Einfluss auf die Reichweite der Infrarot-Scheinwerfer. Es lohnt sich daher, die Herstellerangaben zu vergleichen, wobei auch immer die gewählte Überwachungskamera die Reichweite beeinflusst.

Unterschiede gibt es zudem auch beim Gehäuse. Einige Infrarot-Scheinwerfer sind mit einem wasserdichten, robusten Gehäuse ausgestattet und daher auch für den Außenbereich gut geeignet. Mit derartigen Geräten können Sie beispielsweise Ihren Innenhof oder einen Parkplatz zuverlässig überwachen.

Grundsätzlich arbeiten die Infrarot-Scheinwerfer mit IR-LEDs, die viele Vorteile bieten. Sie sind energieeffizient und sorgen für eine gute Lichtausbeute. Im Betrieb wird kaum Wärme erzeugt, sodass sie eine hohe Langlebigkeit aufweisen und vor Überhitzung geschützt sind. Außerdem sind die LEDs sehr wartungsarm. Unterschiede gibt es zwischen den einzelnen Infrarot Scheinwerfer LED Geräten jedoch in Bezug auf die Anzahl der verbauten LEDs. Sie bestimmt mit, wie gut die Reichweite des Scheinwerfers ist.

Was gibt es beim Kauf zu beachten?

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich einen Infrarot-Scheinwerfer zu kaufen, sollten Sie vorab die folgenden vier Fragen beantworten:

  1. Welche Entfernung soll mit dem Scheinwerfer ausgeleuchtet werden?
  2. Wie breit ist der zu überwachende Bereich?
  3. Welcher Untergrund befindet sich im Überwachungsbereich (zum Beispiel Feld, Beton, Rasen oder Bitumen)?
  4. Welche Farbe haben die Gebäudewände, die sich im Hintergrund des Überwachungsbereichs befinden?

Es ist wichtig, diese Fragen vor dem Kauf zu beantworten, weil die Reichweite des Infrarotlichts davon abhängt, welchen Reflexionsgrad die Umgebung aufweist. Um zu entscheiden, wie stark die LEDs des Scheinwerfers sein müssen und wie viele LEDs er braucht, ist es demnach wichtig, eine Antwort auf die oben genannten vier Fragen zu finden.

Je dunkler der Hintergrund und der Untergrund des Überwachungsbereichs sind, desto geringer ist die Reichweite des Infrarot-Scheinwerfers. Die Überwachungskameras sind darauf angewiesen, dass die Infrarotstrahlen des Scheinwerfers von der Umgebung reflektiert werden. Nur dann können sie ein qualitatives Bild darstellen. Auch die Breite des Bildes und die Entfernung der dargestellten Objekte sind entscheidend. Wenn sich zum Beispiel eine Person in einiger Entfernung im Überwachungsbereich befindet und das Bild sehr breit ist, ist sie vor einem dunklen Hintergrund nur als Geist sichtbar. Der Grund: Nur die Person kann das IR-Licht ausreichend reflektieren, während dunkle Hintergründe kaum für Reflexionen sorgen. Dadurch kann die Kamera das Bild nicht gleichmäßig ausleuchten, sondern erzeugt eine Überbelichtung. Aus diesem Grund sollte der Überwachungsbereich nie zu breit sein, wenn Personen identifiziert werden sollen.

Wenn der IR-Scheinwerfer direkt in die Kamera integriert wurde und die Überwachungskamera im Weitwinkelmodus aufnimmt, kann das IR-Licht meist nur in der Mitte des Bildes einen Spot beleuchten. Scheinwerfer mit einstellbarem Leuchtwinkel schaffen hier Abhilfe, weil sie auch den Bildrand mit ausleuchten können.

Infrarotscheinwerfer kaufen

Möchten Sie einen Infrarotscheinwerfer kaufen? Dann empfiehlt es sich zunächst das Angebot kennen zu lernen. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an beliebten Modellen.

Gibt es bekannte Hersteller?

Bekannte Hersteller für Infrarot Scheinwerfer, die in Tests und Vergleichen gut abschneiden, sind beispielsweise:

  • Raytec ist im Bereich LED-Beleuchtung Weltmarktführer und bietet eine große Auswahl an professionellen IR-Scheinwerfern. Außerdem gehört die Weißlicht-LED-Beleuchtung zum Produktportfolio. Die Artikel werden im Vereinigten Königreich hergestellt und stehen für günstige Anschaffungs- und Betriebskosten bei einer herausragenden Performance.
  • AXIS ist ein bekannter Hersteller für innovative und hochleistungsfähige Videoüberwachungslösungen. Er gilt weltweit als Marktführer für Netzwerk-Videoprodukte und bietet ein umfassendes Spektrum an Überwachungskameras für eine Profi-IP-Überwachung an. Auch IR-Scheinwerfer in verschiedenen Ausführungen gehören zum Produktportfolio des Unternehmens.
  • Das international führende Technologieunternehmen Bosch hat einen eigenen Geschäftsbereich für Sicherheitssysteme und ist weltweit als professioneller Partner für Sicherheitslösungen anerkannt. Das Produktangebot ist innovativ und umfassend. Es besteht aus intelligenten Produkten für eine vernetzte Sicherheitslösung, wozu auch IR-Scheinwerfer gehören.

Ähnliche Beiträge