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Infrarotsauna bei Erkältung: Sinnvoll oder gefährlich?

Husten, Schnupfen, Heiserkeit – All das sind Symptome einer Erkältung, die wir so schnell wie möglich wieder loswerden möchten. Da die meisten Medikamente keine große Wirkung zeigen, sind viele Erkrankte auf der Suche nach alternativen Heilmitteln gegen den grippalen Infekt. Oft wird die Infrarotsauna genannt. Ihr wird nachgesagt, sie könne Erkältungssymptome lindern und zu einer schnelleren Genesung beitragen. Allerdings ist ein Besuch der Infrarotsauna grundsätzlich nur unter bestimmten Voraussetzungen zu empfehlen.

In diesem Beitrag stellen wir vor, was genau bei einer Erkältung mit dem Körper passiert und wie die IR-Sauna dabei helfen kann, die Beschwerden zu reduzieren. Weiterhin stellen wir vor, worauf Erkrankte achten sollten, bevor sie mit einer Erkältung die Infrarotsauna aufsuchen.

Infrarosauna Erkältung

Bei einer leichten Erkältung dürfen Sie in die Wärmekabine

Ob es ratsam ist, mit einer Erkältung die Infrarotsauna zu besuchen, hängt grundsätzlich davon ab, wie heftig der grippale Infekt ausgeprägt ist. Genauso wie in der normalen Sauna ist die zusätzliche Wärmezufuhr für den Körper eine Belastung.

Deshalb sollten Sie die Sauna ebenso meiden wie die Infrarotsauna, wenn Sie eine heftige Erkältung haben, die mit folgenden Symptomen einhergeht:

  • Abgeschlagenheit
  • Gliederschmerzen
  • Atembeschwerden
  • Fieber

Bei einem leichten Schnupfen oder ersten Anzeichen von Heiserkeit hingegen kann es sogar empfehlenswert sein, die Infrarotkabine aufzusuchen.

  • Die Tiefenwärme der IR-Strahlung sorgt für eine Steigerung der Durchblutung, was die Erkältungssymptome lindern kann.
  • Von einem Besuch in der traditionellen Sauna raten wir jedoch eher ab. Hier sind die Temperaturen noch höher als in der Infrarotsauna, was eine noch stärkere Belastung für den Körper darstellt.
  • Unter Umständen wird das Immunsystem durch den Saunabesuch weiter geschwächt, sodass die Erkältung stärker ausbrechen kann. Besser ist es, mit dem nächsten Besuch einer traditionellen Sauna zu warten, bis Sie sich wieder ganz fit fühlen.

Bei Husten und Schnupfen in die Infrarotsauna: Ja oder nein?

Grundsätzlich sind Infrarotkabinen eine moderne Alternative zur traditionellen finnischen Sauna. Durch die Infrarotleuchter in der Kabine wird eine angenehme Wärme im Temperaturbereich von 35 bis 50 Grad Celsius erzeugt.

Bei leichtem Schnupfen oder Husten können Sie schonende Saunagänge einplanen. Nach dem Saunagang sollten Sie aber nicht verschwitzt in Zugluft sitzen o.ä. was die Erkältung weiter verschlechtert.

Infrarotkabinen können bei Hautproblemen helfen, aber auch Muskel– und Gelenkschmerzen lindern. Trotzdem sollten Sie nicht vergessen, dass die Wärme, die in der IR-Sauna auf den Körper einwirkt, das Immunsystem belastet – auch wenn sie schonender ist als die traditionelle Sauna. Ein gesunder Körper kann diese Belastung problemlos wegstecken. Bei einer Erkältung kann es aber sein, dass die Funktion des Immunsystems durch die Wärme von außen herabgesetzt wird. Deshalb sollten Sie sich darüber bewusst sein, dass ein Besuch der IR-Sauna während einer Erkältung zwar einerseits leichte Symptome lindern kann, andererseits aber immer mit Risiken verbunden ist.

Unter Umständen verlängert die Wärme von außen den Verlauf der Erkältung. Wir empfehlen den Besuch der Infrarotsauna daher bei einer sehr leichten Verlaufsform, wenn Sie sich nicht körperlich abgeschlagen fühlen, sondern lediglich ein wenig Husten oder Schnupfen haben.

Infrarotkabine bei Fieber nutzen?

Wenn Sie unter einem schweren grippalen Infekt oder gar unter einer Grippe leiden, wird Ihr Körper versuchen, die Krankheitserreger mit natürlichem Fieber zu bekämpfen.

Ein zusätzlicher Saunabesuch ist dann keinesfalls anzuraten – weder in der Infrarot- noch in der traditionellen Sauna.

Die Wärme von außen würde den Körper nur unnötig schwächen und stressen. Zwar trägt die Wärme dazu bei, dass der Stoffwechsel der Immunzellen gesteigert wird, aber trotzdem wird der Körper temporär geschwächt. In dieser Zeit haben die Bakterien oder Viren dann noch bessere Chancen, um sich im Körper auszubreiten. Deshalb ist es auch gar nicht so selten, dass Menschen mit leichtem Fieber in die Sauna gehen und sich einen Tag danach deutlich schlechter fühlen.

Gerade bei erkälteten Menschen, die ohnehin schon unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, kann das durch die Sauna erzeugte künstliche Fieber ernsthafte gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. In erster Linie sollten Sie Ihrem Körper bei einer Erkältung oder Grippe mit Fieber Ruhe gönnen. Durch das natürliche Fieber wird Ihr Körper ohnehin versuchen, die Erreger zu bekämpfen. Bleiben Sie im Bett, ruhen Sie sich aus und trinken Sie viel. Das ist das beste Rezept gegen Erkältungen mit Fieber. Sobald Sie Ihre Erkrankung auskuriert haben, können Sie dann wieder regelmäßig in der Infrarotkabine schwitzen und damit gezielt zur Erkältungsprophylaxe beitragen.

Allgemeine Tipps

Grundsätzlich ist es für Laien schwierig, eine Erkältung und eine Grippe voneinander zu unterscheiden. Typisch ist, dass eine Grippe mit plötzlicheren und schwereren Symptomen einhergeht als eine Erkältung. Außerdem kommt es meist zu Fieber. Bei einer Grippe ist die Infrarotkabine auf jeden Fall zu meiden.

Die zusätzliche Wärme würde den Körper zu stark belasten und es bestünde die Gefahr für eine Überhitzung und Dehydrierung. Im schlimmsten Fall droht ein Kreislaufkollaps. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie an einer Grippe oder einer Erkältung leiden, sollten Sie lieber nicht in die Infrarotsauna gehen.

Aber auch bei einer Erkältung ist es empfehlenswert, die Saunagänge kurz zu halten, um den Kreislauf zu schonen. Hören Sie unbedingt auf Ihren Körper und verlassen Sie die Kabine sofort, wenn Sie sich unwohl fühlen.


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