Infrarot-Bewegungsmelder: Funktionsweise, Einsatzbereiche und Kauftipps
Viele Hausbesitzer nennen mindestens einen Bewegungsmelder ihr Eigen, weil die kleinen Geräte einfach praktisch sind und die eigene Sicherheit erhöhen. Der Bewegungsmelder registriert eine Bewegung und ist daraufhin in der Lage, eine bestimmte Aktion auszuführen. Meist wird die Beleuchtung automatisch angeschaltet. Darüber hinaus kann er aber auch eine Überwachungskamera in den Aufnahmemodus versetzen oder eine SMS schreiben – wie zum Beispiel an den Wachschutz. Moderne Infrarot-Bewegungsmelder sind am besten geeignet und daher auch am weitesten verbreitet. Sie können sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich verwendet werden.
Hier erfahren Sie alles über die Funktionsweise und die Einsatzbereiche eines IR-Bewegungsmelders. Außerdem erläutern wir Ihnen, welche Aspekte beim Kauf besonders wichtig sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie funktioniert ein IR-Bewegungsmelder?
- 2 Funktionen eines modernen Bewegungsmelders
- 3 Praktische Zusatzfunktionen und -einstellungen
- 4 Wo und wie werden IR-Bewegungsmelder angebracht?
- 5 Wie funktioniert eine Unterputz-Anbringung?
- 6 Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
- 7 Infrarot-Bewegungsmelder kaufen
Wie funktioniert ein IR-Bewegungsmelder?
Ein Infrarot Bewegungsmelder arbeitet mit einem PIR-Sensor. Diese Abkürzung steht für „Passives Infrarot“, denn: Der Sensor gibt selbst keine Infrarotstrahlung ab, sondern kann die Strahlung im IR-Bereich nur empfangen.
- Ein IR-Bewegungsmelder reagiert auf Temperaturveränderungen in seinem Überwachungsbereich.
- Zu einer solchen Veränderung kommt es, wenn eine Person oder ein Tier den jeweiligen Bereich durchquert, weil jeder Körper eine gewisse Wärmestrahlung absendet, die von dem IR-Sensor erfasst werden kann.
Das IR-Licht trifft auf den Bewegungsmelder und wird in einer Vielfachlinse gesammelt. Erst danach erreicht es den IR-Sensor. Er betrachtet seine Umgebung – anders als andere Bewegungsmelder – nicht als Einheit, sondern teilt sie in mehrere Raster ein.
- Sobald ein Mensch sich innerhalb des Erfassungsbereichs aufhält und eine Bewegung ausführt, stellt der Sensor fest, dass sich die Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur unterscheidet.
- Der Unterschied zwischen warm und kalt wird erfasst, woraufhin der Sensor ein elektrisches Signal ausgibt. Dieses wird weiterverarbeitet und verstärkt.
- Dadurch kann dann ein Schalter, der durch ein Stromnetz mit dem Sensor verbunden ist, eingeschaltet werden. So wird die gewünschte Aktion – wie etwa das Einschalten des Lichts – oder der Alarm ausgelöst.
Dabei bemerkt der Sensor nicht nur direkte Bewegungen im Erfassungsbereich, sondern auch den Eintritt das Überwachungsfeld. Lediglich langsame Bewegungen, die zum Detektionsfeld hin ausgeführt werden, können unter Umständen nur schlecht erfasst werden.
Die Empfindlichkeit des Sensors unterscheidet sich je nach Bewegungsmelder. Sie ist wichtig dafür, wie gut die Erkennung funktioniert. So wird zum Beispiel die Haut eines Menschen deutlich eher erkannt als Kleidung. Wenn Sie im Winter gut isolierte Kleidung tragen, kann der IR-Bewegungsmelder Sie daher schlechter erfassen als im Sommer.
Im Haus kann hingegen die Fußbodenheizung die Funktionalität des IR-Sensors negativ beeinflussen, weil die Wärmeunterschiede zwischen der beheizten Umgebung und der Körpertemperatur des Menschen dann nicht mehr so groß sind.
Funktionen eines modernen Bewegungsmelders
Ein moderner IR-Bewegungsmelder kann nicht nur die Bewegung von Menschen und Tieren erfassen, sondern anschließend auch ganz verschiedene Aktionen ausführen.
Längst ist er nicht mehr nur in der Lage, das Licht einzuschalten. Einige Geräte können beispielsweise ein abschreckendes Geräusch erzeugen, während andere sich mit einer Kamera koppeln lassen, um diese in den Aufnahmemodus zu versetzen. Das ist zum Beispiel bei Überwachungskameras praktisch, denn der IR-Bewegungsmelder sorgt dafür, dass diese nur aufzeichnen muss, wenn sich tatsächlich eine Person im Erfassungsbereich befindet. So sparen Sie Strom und Speicherplatz. In der Sicherheitstechnik werden auch IR-Bewegungsmelder eingesetzt, um direkt einen Anruf an den Wachschutz einzuleiten oder eine SMS zu schicken. Er kann dann entsprechend reagieren, sodass im Falle eines Einbruchs Schlimmeres verhindert werden kann.
Praktische Zusatzfunktionen und -einstellungen
Darüber hinaus sind einige IR-Bewegungsmelder noch mit weiteren praktischen Zusatzfunktionen und Einstellmöglichkeiten versehen. Dazu gehören:
- Archivfunktion für die gesammelten Daten
- Art des Alarms und Dauer des Alarms einstellbar
- Versorgung mit Notstrom bei Stromausfall
Wir empfehlen Ihnen, sich vor dem Kauf eines Infrarotmelders umfassend über seine Funktionen zu informieren und genau abzuwägen, welche Features Sie wirklich brauchen.
Wo und wie werden IR-Bewegungsmelder angebracht?
Wo Sie Ihren IR-Bewegungsmelder montieren, richtet sich natürlich nach dem gewünschten Einsatzzweck.
Zum einen kann ein Infrarot Bewegungsmelder außen angebracht werden.
- Soll er einen Impuls zum Einschalten der Außenbeleuchtung senden? Dann sollte er sich unmittelbar über der Haustür befinden. Sobald Sie nach Hause kommen oder das Haus verlassen, registriert er Ihre Bewegung und schaltet das Licht an. Aber auch außen an Garagen, Carports oder Gartenlauben kann der IR-Bewegungsmelder montiert werden, um dort die Beleuchtung anzuschalten.
- Wird das Gerät hingegen an die Kamera gekoppelt, so sollten Sie einen möglichst schlecht einsehbaren Ort für die Aufhängung wählen. Dasselbe gilt, wenn der IR-Bewegungsmelder mit einer Einbruchsmeldeanlage kombiniert werden soll.
Nicht selten werden IR-Bewegungsmelder aber auch für den Innenbereich genutzt. Gerade in langen Fluren oder in Durchgangszimmern ist ein solcher Bewegungsmelder Gold wert. Er wird so an der Decke oder der Wand montiert, dass sich die Türen im Erfassungsbereich befinden.
- Sobald Sie den Flur passieren, schaltet sich das Licht automatisch an. Einige Zeit nach Ihrem Durchgehen geht das Licht von alleine wieder aus. Das hat den Vorteil, dass Sie nicht mehrere Lichtschalter anbringen müssen und auch mit vollen Händen immer Licht in Ihrem Flur haben.
- In Badezimmern werden IR-Bewegungsmelder ebenfalls immer häufiger genutzt, um für ein hygienisches Händewaschen nach dem Toilettenbesuch zu sorgen. Es gibt im Handel IR-Bewegungsmelder, Seifenspender und Wasserhähne im Set zu kaufen. Sobald der IR-Bewegungsmelder eine Handbewegung registriert, wird Seife ausgegeben und das Wasser aufgedreht.
- Oberhalb von Türen können IR-Bewegungsmelder ebenfalls angebracht werden, um diese automatisch zu öffnen, sobald eine Person davorsteht.
Wie funktioniert eine Unterputz-Anbringung?
Zudem kann man IR-Bewegungsmelder nach der Art ihrer Anbringung unterscheiden. Angeboten werden zum einen Aufputz-Varianten und zum anderen Unterputz-Ausführungen.
- Die Unterputz-Modelle eignen sich insbesondere für sicherheitsrelevante Einsatzbereiche.
- Dabei wird der IR-Bewegungsmelder direkt in die Schalterdose eingesetzt, wodurch der Schalter ersetzt wird.
- Dadurch ist das Gerät auch weniger gut sichtbar.
Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
IR-Bewegungsmelder gibt es in vielen verschiedenen Preisklassen. Die einzelnen Geräte unterscheiden sich durch ihre Funktionen teils erheblich. Welches Modell für Sie in Frage kommt, richtet sich in erster Linie nach dem gewünschten Einsatzbereich.
Sicherheit spielt bei einem Bewegungsmelder häufig eine wichtige Rolle. Deshalb sollten Sie ein Gerät wählen, das eine VdS-Zulassung hat, wenn Sie es zum Einbruchschutz oder für die Videoüberwachung einsetzen möchten. VdS ist die Abkürzung für „Vertrauen durch Sicherheit“. Diese unabhängige Institution für Sicherheit und Brandschutz vergibt das Zeichen nur, wenn die Polizei den Einsatz für sicherheitsrelevante Bereiche empfiehlt.
Einige moderne IR-Bewegungsmelder sind zudem mit einer Abdecküberwachung versehen. Solche Modelle können kaum ausgetrickst werden: Sobald ein Objekt wie ein Tuch oder Klebeband über den Sensor gelegt wird oder eine Sprühsubstanz darauf trifft, geht der Melder an. Für alle sicherheitsrelevanten Anwendungen sind solche IR-Bewegungsmelder auf jeden Fall zu empfehlen.
Soll es hingegen nur ein Modell für den Privatbereich sein, das ausschließlich dazu dient, die Außenbeleuchtung anzuschalten, können Sie natürlich auch ein einfacheres Modell wählen. Es ist preiswerter, sodass Sie damit Ihren Geldbeutel schonen können.
Bekannte Hersteller für IR-Bewegungsmelder sind unter anderem die folgenden Unternehmen:
- Die Firma Steinel wurde 1959 gegründet und führt verschiedene Produktlinien, die unter anderem den Heim- und den Industriebedarf umfassen. Ein weltweiter Versand von IR-Bewegungsmeldern ist bei diesem Unternehmen möglich.
- Auch das im Jahre 1985 gegründete Unternehmen Elro hat IR-Bewegungsmelder im Sortiment und gewährt darauf eine dreijährige Garantie.
- Merten wurde schon 1906 gegründet und hat neben einem umfangreichen Angebot an Bewegungsmeldern auch Hitzemelder im Sortiment. Sie können sich das Produktportfolio in den Produkt-Katalogen anschauen, die online zum Download angeboten werden.
Infrarot-Bewegungsmelder kaufen
Es gibt eine breite Auswahl an Modellen, die sich im Unterputz oder in der Steckdose anbringen lassen. Sollten Sie einen Infrarot Bewegungsmelder kaufen wollen, können Sie sich im Folgenden eine Reihe an beliebten Modellen ansehen.
Am besten ist es aber in allen Fällen, ein Modell zu wählen, zu dem bereits ein Test durchgeführt wurde und das in Erfahrungsberichten und Vergleichen gut abschneiden konnte.